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Ralph Roger Glöckler: »Madre« Erzählung
2007, Ln., 176 S. € 19 [D] / € 19,60 [A] / sFr 34,40 ISBN 978-3-932245-83-1
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Ralph Roger Glöckler, geboren 1950 in Frankfurt am Main, studierte Germanistik, Romanistik und Völkerkunde in Tübingen. Er lebt als freier Autor und Übersetzer in Frankfurt, Lissabon und New York. Zu seinen bisherigen Veröffentlichungen gehören neben Reportagen die literarischen Reiseerzählungen »Portugal« (1980/89), »Vulkanische Reise« (1997), die Romane »Reise ins Licht« (1984), »Die kalte Stadt« (1987) sowie die Gedichtbücher »technische innerei« (1973) und »Das Gesicht ablegen« (2001). Zuletzt erschien: »Corvo. Eine Azoren-Utopie«.
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Über das Buch
Ralph Roger Glöcklers Erzählung beruht auf den überlieferten, durch die Kirche zensierten und bisher unveröffentlichten Notizen der Nonne Teresa da Anunciada
(1658–1738), die im Kloster „Nossa Senhora da Esperança“ in Ponta Delgada auf der Azoreninsel São Miguel lebte und den Kult um die Büste des „Senhor Santo Cristo“ begründete.
Seit drei Jahrhunderten wird dort ein Fest begangen, das viele Emigranten aus aller Welt heimkehren lässt und zum größten religiösen Ereignis auf dem Archipel der Azoren geworden
ist. In den Notizen scheint die Besessenheit der Nonne auf, die Figur des „Senhor Santo Cristo“ für sich und andere zum Leben zu erwecken und zu instrumentalisieren – verfasst in
der Form eines Bewusstseinsstroms ihrer letzten Lebensstunden, eines Todes-Deliriums, in dem sich Erinnerungsbilder entfalten und Wahrnehmungsebenen verschieben:
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verlaufen hier parallel. Teresa da Anunciada wird vor ihrem endgültigen Hinweggleiten in die Zukunft, in die heutige Zeit, versetzt, um den
Kult, den sie selbst geschaffen hat, nicht mehr wiederzuerkennen und ihn als Götzendienst zu erfahren …
»Madre« ist der dritte Teil von Glöcklers Azoren-Trilogie.
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