Direitinho: Kerker der Engel José Riço Direitinho:
»Kerker der Engel«
Roman

Aus dem Portugiesischen
von Katja Ambrosy

2000, geb., 192 S.
€ 18 / sFr 31
ISBN 3-932245-31-8

Textauszug
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José Riço Direitinho, geboren 1965 in Lissabon, studierte Agrarwissenschaft und Landwirtschaftliche Soziologie. Für seine literarische Produktion erhielt er zahlreiche Preise, unter anderem 1994 den Grande Prémio de Romance e Novela des portugiesischen Schriftstellerverbandes A.P.E. Übersetzungen in andere Sprachen ließen ihn zu einem Hauptvertreter der neuen Schriftstellergeneration Portugals werden.
Zuletzt erschienen: Brevier der schlechten Gewohnheiten (1997), Das Haus am Rande des Dorfes (1997).

Porträt José Riço Direitinho

Kritikerstimmen:

»José Riço Direitinho ist eine der interessantesten Stimmen seines Landes. Er führt uns in eine fremde Welt voller versteckter Symbole, in der atavistische Elemente und Geisterglauben fortleben. Vor dem Hintergrund einer verschlossenen Gemeinschaft entwirft er seine Geschichten vom Leben, von der Liebe, und vor allem vom Tod.«
Wilfried F. Schoeller, Hessischer Rundfunk
Über das Buch

Portugal im Jahre 1832: Afonso Aires de Navarra verkörpert den feudalen Gutsherren: Er ist als frommer Katholik Herr über Ländereien und Untergebene. In einer standesgemäßen Ehe zeugt er einen Erben. In seiner Freizeit sorgt er sich um den Erhalt mittelalterlicher Bücher. António de Soutelinho hingegen gehört zur namenlosen Klasse: Aufgewachsen in einem Waisenhaus zimmert er sich ein gewissenloses Weltbild, in dem der Stärkere überlebt. Als Verwalter auf Navarras Gut verführt Soutelinho dessen Ehefrau, Dona Benigna de Aragón y Chanterenne. Navarra verstößt seine Frau, und aus ihrer Verbannung schickt Dona Benigna ihrem Mann Rachebriefe, deren schamlose Schilderungen und fatalistische Abhandlungen restlos die Illusion seiner heilen Welt zerstören. Als auch noch sein einziges Kind stirbt, verfällt er einem selbstzerstörerischen Wahnsinn. Die blutigen Kämpfe zwischen Liberalen und Absolutisten in der ländlichen Beira bilden den Hintergrund einer persönlichen Auseinandersetzung der beiden Männer, die ein gemeinsames Ziel haben: die Freiheit, sich selbst zu bestimmen.






Textauszug:

»Als das Kind starb - es war vornüber auf das blühende Gestrüpp im Fuhrwerk gefallen, und sein Körper war von den drei Eisenzinken der Heugabel durchbohrt worden -, war Afonso Aires de Navarra, den man schon lange den Alten nannte, noch nicht einmal dreißig Jahre alt.«

© 2000 Elfenbein Verlag

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