metamorphosen 62 (Italien)
metamorphosen
Zeitschrift für Literatur
21. Jg., Nr. 62 (Italien)
»il bel paese, ch’Appennin parte, e ’l mar circonda e l’Alpe« (Petrarca: Canzoniere, CXLVI)
2024, Broschur, fadengeheftet, 160 S.
€ 10 [D] / € 10,30 [A] / sFr 13,30
Im Abonnement (2 Ausgaben jährlich): € 18 [D] / € 18,60 [A] / sFr 24,00
ISBN 978-3-96160-900-0
ISSN 0941-3138
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Ritorno alle radici ...

... zurück zu den Wurzeln, wo die »metamorphosen« schon einmal waren: und zwar von 1996 bis 2015. Gegründet 1991 in Heidelberg von Brigitte Badelt, Sven Limbeck, Maike Lührs, David Potter und Christof Nikolaus Schröder, die sich mit ihrer »Unabhängigen Zeitung am Germanistischen Seminar« auch in die Hochschulpolitik einmischten, ging es den »metamorphosen« im Elfenbein Verlag einzig um »Literatur, Kunst, Kultur« – für die »Generation Golf« (Florian Illies) doch eher untypische Betätigungsfelder. Nach dem Verlagsumzug in die Hauptstadt fiel die Zeitschrift dann in einen mehrjährigen Dornröschenschlaf, aus dem sie erst eine neue Generation von Studierenden um Moritz Müller-Schwefe und Michael Watzka erwecken konnte. Unter ihrer Herausgeberschaft erschienen ab 2013 dann noch einmal zehn Nummern hier bei uns auf dem Prenzlauer Berg sowie einundzwanzig weitere in neuem Design zuletzt bei den Kreuzberger »Verbrecher«-Kollegen.
Nun sind auch diese sogenannten »Millennials« aus dem Gröbsten raus, haben ihre »Neue Folge« abgeschlossen und den Staffelstab an uns zurück- gegeben. Und so nummerieren wir in unserm »antico stile« weiter, weshalb sie heute schon Heft 62 in Händen halten dürfen, das zudem – dank Buchmesseschwerpunkt – ausnahmsweise besonders umfangreich geworden ist. Mit Italien hatten wir uns vor 25 Jahren schon einmal beschäftigt, Paolo Maurensig, Dino Buzzati, Laura Pariani, Enrico Brizzi und Dario Fo hießen unsere Entdeckungen – wer kennt sie noch? Damals hatten wir noch gewagt, Sie mit »Ciao ragazzi!« zu begrüßen und zu behaupten: »Der erste Deutsche, der Italien nach Goethe ernstzunehmend bereiste, war Heinz Erhard.«
Wir sind älter geworden, naturgemäß, aber nicht verbittert, wir haben verstanden, dass, was gestern schon niemanden besonders interessierte, sich auch heute nicht wie geschnitten Brot verkaufen wird. Trotzdem wollen wir nicht lockerlassen: Inspiriert von den »Blüten am Baum der italienischen Dichtung« unseres Säulenheiligen Klabund gehen wir mit Ihnen auf einen kleinen Streifzug durch achthundert Jahre Lyrik und Prosa: fast ausnahmslos erstmals auf Deutsch, manches exklusiv für dieses Heft, von Cecco Angiolieri und Giovanni Della Casa bis Francesco Maria Tipaldi und Vivian Lamarque, nicht chronologisch, Lyrik und Prosa abwechselnd, trefflich garniert mit Sprühgrafiken von Max Mahlow – und versehen mit tausend Liebesgrüßen, Erinnerungen, sehnsüchtigen Blicken von der anderen Seite des Limes.

Inhalt

Vivian Lamarque: Illegittimi / Ungewollt – und andere Gedichte. Übersetzt von Theresia Prammer
Serena Scarel: Juni 2017. Übersetzt von Michael v. Killisch-Horn
Jakob Leiner: Nullsummenspiel – und andere Gedichte
Andreas Maier: Rom. Fahrradblicke
Pietro Bembo: Der Appenin. Übersetzt von Fr. W. Genthe
Michaela Maria Müller: Nach Italien, Europa. Ein Vorwärtsmemoir
Cecco Angiolieri: Fromme Wünsche. Übersetzt von Richard Dehmel
Mattia Corrente: Annas Flucht. Übersetzt von Birgit Ulmer
Tobias Herold: Zwei Gedichte
Klabund: Blüten am Baum der italienischen Dichtung
Dino Campana: Bastimento in viaggio / Schiff unterwegs – und andere Gedichte. Übersetzt von Theresia Prammer
Carolin Fischer: Paradoxe Emanzipation auf Sardisch. Die Literatur-Nobelpreisträgerin Grazia Deledda
Gabriele d’Annunzio: Ex imo corde – und andere Gedichte. Übersetzt von Georg Holzer
Ursula Menzer: [Reise nach Triest]
Francesco Maria Tipaldi: Opera del rapimento / Werk der Entführung – und andere Gedichte. Übersetzt von Ernest Wichner
Marko Martin: Neapel. Gustaw Herling, Benedetto Croce, Nicolaus Sombart und all die anderen. Eine Verknüpfung
Giovanni Della Casa: Sonette. Übersetzt von Christoph Ferber
Georges Güntert: Der unorthodoxe Petrarkist. Giovanni Della Casa als weltlich gesinnter Monsignore und als Dichter
Guido Guinizelli: Lob der Liebe. Übersetzt von Fr. W. Genthe
Andreas Holschuh: Camogli I
Beppe Fenoglio: Johnny. Übersetzt von Helmut Schulze
Giorgio Caproni: Bisogno di guida / Ungeführt – und andere Gedichte. Übersetzt von Theresia Prammer
Klaudia Ruschkowski: Nient’è più possibile ormai. Pier Paolo Pasolinis. Medea als »neues Theater« für einen »skandalösen Zuschauer«
Veronica Gambara: So offt’ ich ewren Glantz / jhr hellen Augen / schawe. Übersetzt von Martin Opitz
Christoph Klimke: Eine Insel zwischen den Welten. Pasolini, Moravia, Morante und der »Re delle Fettuccine«
Christoph Klimke: Finale. Gedichte

Max Mahlow: Esercizi italiani

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