Krieger: Namenlot
Hans Krieger:
»Namenlot«
Kreuzwortgedichte
2017, Klappenbroschur, 72 S.
€ 16 [D] / € 16,50 [A] / sFr 23,20
ISBN 978-3-941184-70-1
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Buch

Lotrecht steht ein Name; aus seinen Buchstaben wachsen die Verszeilen hervor wie Seitentriebe aus einem Stengel oder Stamm. „Akrostichon“ heißt diese Art von Gedicht, in der zwei Sinnebenen sich verschränken. In seinem neuen Gedichtband läßt der Lyriker Hans Krieger sich inspirieren von Menschen aus seinem geistigen Umfeld – von bekannten Dichtern, Malern, Musikern und Literaturwissenschaftlern, von einem ehemaligen Kultusminister, einer Vogelschutz-Aktivistin oder der Buchhändlerin aus seinem Münchner Stadtviertel. An der Buchstabenkette ihrer Namen brechen sich Beziehungsmuster, entzünden sich Gefühle, kristallisieren sich Gedanken, schärfen sich Fragen. Und es zeigt sich: der Zwang, eine etwas sperrige formale Vorgabe einzuhalten, die auch die Länge des Gedichts bestimmt, scheint auf die Sprachphantasie nicht hemmend, sondern freisetzend zu wirken. Man muß die Widmungsträger nicht kennen, um die Gedichte zu verstehen.

Autor

Hans Krieger (geb.­ 1933­ in ­Frankfurt­ a. M.),­ seit­ 1960 ­in­ München­ ansässig, hat­ sich­ zunächst ­als­ Kulturjournalist einen Namen gemacht. Für seine publizistische Arbeit wurde er 1997 mit dem Friedrich-Märker-­Preis für Essayistik ausgezeichnet. Er hat bisher acht Gedichtbände veröffentlicht, zuletzt »Birkenlicht« (2007), »Nachtflügel« (2007) und »Apfelfall« (2010). Auch als Lyrik-Übersetzer ist er hervorgetreten (Paul Verlaine: »Poèmes — Gedichte«, Marceline Desbordes-­Valmore: »Tag des Feuers« und zuletzt Gabriele d’Annunzio: »Alcyone«, mit Ernst­-Jürgen Dreyer und Geraldine Gabor, Elfenbein 2013).

Auszug

Nur

Akrostichon

Aufwärts zur Seite wie abwärts
Kreuz oder quer in
Rhythmischer Reihung ist
Obenhin leicht und
Seiltänzelnd locker der
Tragikomisch verzwirbelte
Irrwitz des Daseins so
Chancenchangierend und
Heiter verzweifelt im
Ohrenorakel der Verse wie
Nirgendwo sonst

© 2017 Elfenbein Verlag

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